Nachdem nun hoffentlich mittlerweile die Emotionen ein wenig abgekühlt sind, möchten wir die Vorgänge der letzten Wochen schildern, beschränkt auf die eigentlichen Fakten:
Der SG-Augst-Vorstand hat sich nach reger Diskussion einstimmig dafür entschieden, für die nächste Saison 2011/2012 einen neuen Trainer für die zweite Mannschaft zu engagieren. Die Gründe hierfür sind ausschließlich sportlicher Natur und sollen aus Respekt vor der 14-jährigen erfolgreichen Arbeit von Uwe Reise auch nicht hier in aller Öffentlichkeit diskutiert werden. Für das künftige Konzept der SG Augst fanden wir einfach einen Neuanschub erforderlich.
Dies wurde Uwe Reise von zwei Vorstandsmitgliedern in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt. Dass der bestehende schriftliche Vertrag anschließend auch förmlich schriftlich gekündigt wurde, versteht sich von selbst. Der Zeitpunkt ergab sich zwangsläufig aus der Laufzeit des Vertrages bis zum 31.5. und der vereinbarten sechswöchigen Kündigungsfrist.
Ein solcher Vorgang dürfte sich so oder ähnlich Jahr für Jahr in Hunderten von Vereinen ereignen, angefangen von den Kreisklassen bis zur Bundesliga. Aus einem solchen legitimen Vorgang „egozentrische Machtbesessenheit“, „Machenschaften“ und ähnliche teilweise ehrenrührige Verhaltensweisen ableiten zu wollen, ist abwegig.
Was sich aber sicher als Reaktion auf eine solche Maßnahme in anderen Vereinen wohl kaum ereignet, ist das weitere Geschehen:
Die zweite Mannschaft hat als Reaktion auf die Nichtweiterbeschäftigung ihres Trainers in einem offenen Brief einen unbefristeten Spielboykott verkündet und sich auch durch ein einstündiges Gespräch mit dem Vorstand nicht von dieser groben Unsportlichkeit abbringen lassen. Dem Trainer Uwe Reise rechnen wir hoch an, dass er mit aller Macht versucht hat, dieses vereinsschädigende Verhalten zu verhindern. Leider ließ sich die Mannschaft auch von ihm nicht umstimmen.
Drei Tage später erschien ein „Mannschaftssprecher“ bei einem Vorstandsmitglied und sagte, man sei bereit, die Saison zu Ende zu spielen unter der Bedingung, dass alle wechselwilligen Spieler am Ende der Saison ablösefrei den Verein verlassen dürften. Zur Unsportlichkeit des Nichtantretens kam somit noch ein Erpressungsversuch.
Wiederum können wir es Uwe Reise anrechnen, dass er die Mannschaft von diesem Weg abbrachte und versprach, die Saison ordentlich zu Ende zu bringen. Somit konnten wir die „Notelf“, die gebildet wurde, um den Zwangsabstieg zu verhindern, nach nur einem Spiel wieder auflösen.
Die Frage, inwiefern die Reaktionen der zweiten Mannschaft angemessen waren und sind, kann nun jeder für sich selbst entscheiden.
Nichtsdestotrotz wird die SG Augst im nächsten Jahr mit zwei Mannschaften im Fußballkreis Koblenz vertreten sein.
Das Trainergespann für beide Mannschaften konnte mittlerweile bereits verpflichtet werden. Der bestehende Vertrag mit Markus Kluger wurde verlängert und für die zweite Mannschaft konnte Alexander Möllendick aus Arzbach gewonnen werden.